Heidebienen
Heidebienen
Bericht Rüdiger Dix zum GEDB Körkurs am 30.11.14 in Ingelfingen. Bilder von Nele Wree, alle Bilder wurden freundlicherweise der GEDB zur Nutzung zur Verfügung gestellt, das Copyright der Bilder liegt weiterhin bei Nele Wree.
Unser Mitglied Rüdiger Dix unterstützt Nils Drivdal bei der Betreuung der Dunklen Bienen im Schutzgebiet Flekkefjord. Die dortigen Dunklen Bienen sind auf Heidebienen zurückzuführen, welche Ende des 18. Jahrhunderts von Hamburg aus nach Norwegen geliefert wurden.
In Flekkefjord dürfen keine anderen Bienenrassen gehalten werden, somit haben wir dort eine Gen- oder auch Zeitkonserve in Form von ca. 1.100 Völkern. Der folgende Beitrag soll einen kleinen Einblick in die Arbeit dort geben. Die Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.
Die Bienen in Flekkefjord sind kaum züchterisch bearbeitet. Sie sind nicht überzogen aggressiv, aber zur Honigernte und da an der Küste i.d.R ein kühler Wind weht, sind die Damen schon schnell mal “not amused” wenn man an die Vorräte für den Winter will.
Die Beuten sind ähnlich wie unsere aufgebaut. Das Beutenmaß variiert in Flekkefjord etwas.
Auch hier, wie leider fast überall ist die Varroa ein Thema. Die norwegischen Imker haben darauf reagiert und Gitterböden für Ihre Beuten gebaut.
Blick in eine geöffnete Beute. Fast wie bei uns.
Nach Rauchgabe erfolgt das Ziehen einer Wabe, sie ist schön mit Bienen besetzt.
Bei der Bildung und Durchsicht von Jungvölkern arbeitet man im Schatten der von der Sonne aufgewärmten Felsen. Das Klima ist für einen Außenstehenden schon seltsam: Salzig und rauh das Meer, warm und geschützt die unzähligen kleinen Seitentäler und Kessel in denen die Bienen stehen.
Zeichnen einer A. m. lehzeni Königin.
A. m. lehzeni Königin auf der Wabe. Das Schutzgebiet Flekkefjord ist in der glücklichen Lage Wahlzucht zu betreiben. Es ist hier nicht nötig mit Belegstellen zu arbeiten, einfach Königin ziehen, Begattungsvolk bilden, fliegen lassen… den Rest macht Mutter Natur.
Brutwabe mit aufsitzenden Ammenbienen.
Wabe mit z.T. verdeckelten Honigzellen. Der Honig muss bei der Ernte “gestippt” werden, damit die Wabe geschleudert werden kann.
Ein Drohn der Heidebiene. Putziges Kerlchen im grauen Haarkleid.
Text Thomas Ruppel
P.S.: Als Kind und junger Mann war ich mit meinen Eltern oft in dieser Gegend. Als Rüdiger mir die Bilder zeigte haben diese mich sehr berührt. Auch wenn ich niemals eine Königin von dort bestellen würde, weil sie nach Süddeutschland einfach nicht hingehört, genausowenig wie meine alpenländischen Mellifera dort nicht hingehören.
Die Heidenbiene – Flekkefjord 2014 Impressionen